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Sarah Weisz

Allgäuer Wildkräuterführerin

Johanniskraut: Sonnenkraft für Nerven & Seele

  • Sarah Weisz
  • Jul 24
  • 3 min read

Heilkraut, Schutzpflanze, Lichtbringer – das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eine der kraftvollsten heimischen Pflanzen. Erfahre hier alles über Wirkung, Anwendung, Ernte und Mythen rund um das "Lichtkraut".

Was ist Johanniskraut?


Das Echte Johanniskraut (bot. Hypericum perforatum) ist eine mehrjährige Heilpflanze, die an sonnigen, mageren Standorten wächst und von Juni bis August mit goldgelben Blüten leuchtet. Bei näherem Hinsehen erkennt man winzige Öldrüsen in den Blättern – „Löcher“, durch die das Licht scheint – ein deutliches Zeichen seiner lichtbezogenen Signatur.


Bekannt ist es unter vielen Namen: Hartheu, Johannisblut, Hexenkraut, Blutkraut oder Jägerteufel – und alle deuten auf seine tiefe Verwurzelung in Volksheilkunde & Mythologie hin.



Johanniskraut mit Blüten wie Sonnestrahlen
Johanniskraut - mit Blüten wie Sonnenstrahlen


Heilwirkungen: Johanniskraut als Nerventonikum & Lichtpflanze


Johanniskraut wirkt:

  • nervenstärkend & stimmungsaufhellend

  • entzündungshemmend & wundheilend

  • schmerzlindernd & beruhigend


Es wird eingesetzt bei:

  • Leichter depressiver Verstimmung & Winterblues

  • Unruhe, Reizbarkeit, Schlafstörungen

  • Nervenschmerzen, Gürtelrose, Hexenschuss

  • Verdauungsbeschwerden, Menstruationsschmerzen, Blasenentzündungen

  • Äußerlich bei Sonnenbrand, Wunden, Pilzinfektionen oder Muskelverspannungen


Wirkstoffe: Hypericin, Hyperforin, Flavonoide, Gerbstoffe, ätherisches Öl u. a.

Studien zeigen: Johanniskraut hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin & Dopamin und wirkt als natürlicher MAO-Hemmer – ein echtes Stimmungswunder aus der Natur!



Anwendung: Tinktur, Tee & Rotöl


🌿 Johanniskraut-Tee

Hilft bei innerer Unruhe, nervösem Magen, leichten Depressionen.

Zubereitung:2 TL getrocknetes Kraut mit 250 ml kaltem Wasser ansetzen, aufkochen, kurz ziehen lassen.→ 2–3 Tassen täglich, über mehrere Wochen trinken.


🧪 Tinktur selbst herstellen

Für eine konzentrierte Einnahme oder als Zusatz in Salben.

So geht’s:

  • 10 g getrocknete Blüten mit 50 g Schnaps (38–40 %) übergießen

  • 10 Tage an einem hellen Ort ziehen lassen, täglich schütteln & ggf. Kondenswasser ablassen

  • Danach abseihen & in dunkler Flasche aufbewahren→ Innerlich: stimmungsaufhellend, beruhigend→ Äußerlich: bei Schmerzen, Entzündungen, Hautproblemen


🩷 Johanniskrautöl (Rotöl)

Ideal für Sonnenbrand, Rückenschmerzen, Ischias oder wunder Haut.

Zubereitung:

  • Frische Blüten leicht anquetschen & mit Olivenöl bedecken

  • 7 Tage in die Sonne, danach dunkel stellen (gesamt 6–8 Wochen)

  • Täglich schütteln, dann abfiltern & dunkel lagern→ Hält mehrere Monate – am besten jedes Jahr neu ansetzen



Wann und wie sammle ich Johanniskraut?


Die beste Erntezeit ist rund um den Johannistag (24. Juni) bis Mitte August.


Tipps zum Sammeln:

  • Nur frische, leuchtend gelbe Blüten & Knospen verwenden

  • Kraut oberhalb der verholzten Stängel abschneiden

  • Nicht an Straßen oder Hundewegen sammeln

  • Nach 2 sonnigen Tagen, am besten vormittags ernten

  • Zum Trocknen: gebündelt, kopfüber, schattig & luftig aufhängen

  • Lagerung in Papier- oder Stoffsäckchen, dunkel & trocken



Magie, Mythen & Signatur


Johanniskraut gilt als Schutz- und Lichtpflanze – schon im Mittelalter wurde es zur Sonnenwende geerntet, zum Schutz vor bösen Geistern getragen oder ins Feuer geworfen.


Volksglaube & Brauch:

  • Als Büschel über Türen gehängt zum Schutz von Haus & Hof

  • Eingenäht in Mädchenröcke beim ersten Tanz – gegen den "Griff des Teufels"

  • Die roten Punkte in den Blüten (Hypericin) galten als Teufelsstiche


Signaturlehre:

Johanniskraut steht aufrecht, lichtdurchlässig, goldgelb strahlend – es sammelt Licht und verwandelt es in Nervenkraft.Die rote Farbe (Hypericin) symbolisiert Willenskraft und Lebendigkeit. Es wirkt stabilisierend, ausgleichend – wie die Sonne zur Sommersonnenwende.



⚠️ Achtung bei der Anwendung


  • Johanniskraut kann die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen → Sonne meiden bei hoher Dosierung (ab 900 mg/Tag)

  • Kann die Wirkung von Medikamenten beeinflussen (z. B. Pille, Blutverdünner, Antidepressiva) → bei Dauereinnahme Rücksprache mit Arzt



Fazit: Johanniskraut – ein echtes Lichtwunder der Natur


Egal ob als Tee, Tinktur oder Öl – Johanniskraut bringt Sonne ins System. Es ist einfach anzuwenden, gut erforscht und eine der wichtigsten Pflanzen unserer traditionellen Heilkunde.Wenn du es jetzt im Hochsommer sammelst, kannst du dir die Sonnenkraft für den Winter sichern – ganz im Sinne alter Kräuterweisheiten.



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